Irlands einheimische Spiele

Gälischer Fußball

Der gälische Fußball ist in Irland allgemein als Gaelic, GAA, oder Fußball bekannt. Es ist eine Feldsportart, die von zwei Mannschaften mit jeweils 15 Spielern gespielt wird. Der Sport ist auf der ganzen Insel sehr beliebt und wird von Schul-, Vereins- und Bezirksmannschaften in verschiedenen Altersklassen ausgetragen.

Jedes Jahr treten die Grafschaften gegeneinander an, um den Sam Maguire Cup zu gewinnen und zum All-Ireland Champion gekrönt zu werden. Zu den besten Schauplätzen für ein Spiel zwischen den Grafschaften gehören die Gaelic Grounds in County Limerickund der Páirc Uí Chaoimh in County Cork

Der gälische Damenfußball wird von der Ladies Gaelic Football Association organisiert. Die Regeln sind in der männlichen und weiblichen Version des Sports weitgehend identisch, wobei Geschwindigkeit, Kraft und Teamwork der Schlüssel zum Erfolg in diesem adrenalingeladenen Spiel sind.

Hurling und Camogie

Hurling ist ein weiteres sehr beliebtes einheimisches Spiel, das viele Regeln und Vorschriften mit dem gälischen Fußball teilt, z.B. das Spielfeld, die Mannschaften, die Anzahl der Spieler, die Tore und das Punktesystem (ein Punkt für einen Schuss über die Latte, drei Punkte für ein Tor). Der Unterschied zum Fußball besteht darin, dass es sich um ein Stock- und Ballspiel handelt, bei dem die Spieler mit einem Holzstock, dem Hurley, einen kleinen Ball, den Sliotar, schlagen.

Bei der jährlichen All-Ireland-Meisterschaft treten die Grafschaften gegeneinander an, um den Liam MacCarthy Cup als All-Ireland-Sieger zu gewinnen.

Die weibliche Variante des Spiels heißt Camogie und wird von der Camogie Association organisiert. Der Name stammt von dem irischen Wort “camóg” das sich auf den Stock bezieht, der zum Spielen verwendet wird.

Sowohl Hurling als auch Camogie wurden von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

GAA Handball und Rounders

Weitere einheimische Spiele in Irland sind Handball und Rounders. Obwohl es sich dabei eher um Nischenbeschäftigungen handelt als bei den bereits erwähnten Sportarten, spielen beide dennoch eine wichtige Rolle im sportlichen Erbe der Insel, da sie bereits 1884 in die ursprüngliche GAA-Charta aufgenommen wurden.

Handball ist ein Spiel mit Ball und Wand, das es auf der ganzen Welt in vielen Varianten gibt. In Irland gibt es vier Codes: One-Wall, Four-Wall, Softball, und Hardball. Beim Einzel- (1v1) oder Doppelspiel (2v2) schlagen die Teilnehmer einen kleinen Ball gegen eine Wand. Flexibilität und beidseitige Koordination sind die Schlüsselfähigkeiten, die man braucht, um zu gewinnen.

Die früheste schriftliche Erwähnung eines handballähnlichen Spiels in Irland findet sich in den frühen 1500er Jahren, aber archäologische Funde lassen vermuten, dass eine alte Version des Spiels bis in die keltische Zeit zurückreicht!

Rounders ist ein Spiel mit Schläger und Ball, das zwischen zwei Mannschaften auf einem Feld gespielt wird. Dabei wird ein kleiner, harter Ball mit einem Schläger geschlagen, um die Bases zu umlaufen und Punkte zu erzielen. Das Spiel ist nicht nur in Schulen beliebt, sondern es gibt auch Dutzende von Vereinsmannschaften auf der ganzen irischen Insel, die jedes Jahr an verschiedenen Meisterschaften teilnehmen.

Rounders gibt es seit Hunderten von Jahren in Irland und England, und man geht davon aus, dass es von frühen Siedlern nach Amerika gebracht wurde, bevor es sich zu Baseball entwickelte. Dies ist ein weiteres Beispiel für die historischen Verbindungen zwischen Irland und den Vereinigten Staaten.